Eigentlich wollte Nike Tennisprofi werden. Heute arbeitet sie als Schauspielerin, während sie, wie sie selbst sagt, die „Anfänge ihrer Karriere sehr erfolgreich als Agenturleiche verkörperte.“
Mittlerweile ist Nike nicht nur erfolgreiche Schauspielerin, sondern auch in der Produktion tätig und lebt zwischen Berlin und Los Angeles. Für eine neue Folge „Meet The Locals“ hat sie uns ihre persönlichen Tipps verraten.
Was sind deine Lieblingsrestaurants und Cafés für Frühstück, Mittag- und Abendessen?
Ich lebe in Laurel Canyon und genieße die Ruhe in den Bergen, fernab vom Trubel dieser intensiven Stadt. Wenn es mich nach draußen verschlägt, dann meistens eigentlich nur den Berg hinunter, nach West Hollywood. Das „Chateau Marmont“ ist für abendliche Ausflüge ganz oben auf der Liste. Das Essen ist gut, aber nicht preisverdächtig. Das Ambiente dafür magisch – schwelgen in den Geschichten und Mythen Hollywoods.
Für orange-pinkfarbene Sonnenuntergänge kann ich einen Drink im „Sunset Tower Hotel“ empfehlen und zum Lunchen ist „Urban Ramen“, Sunset Boulevard unschlagbar. Wer vegane Bolognese, Mandel-Kokos-Dattel-Vanille-Zimt-Shakes und sehr viele andere gesunde Dinge mag, ist im „Cafe Gratitude“ gut beraten. Karma-Punkte inklusive. Und wen es auf die Westside nach Venice verschlägt, dem würde ich das „Butcher’s Daughter“ oder „Gjelina“ empfehlen.
Dein Lieblingshotel für eine authentische Reise?
Authentizität ist ja ein sehr dehnbarer Begriff. Wenn es der Geldbeutel zulässt, dann würde ich tatsächlich wieder das „Chateau Marmont“ empfehlen. „The London“ hat eine großartige Terrasse mit Blick über die Stadt. Mieten über privat wäre die nächste Variante und wahrscheinlich am Ende die Authentischste.
Dein Lieblingsshop und Concept Store?
Ich erinnere mich noch, wie mein Vater mir in den Neunzigern Inlineskates aus New York mitgebracht hat und ich ausgeflippt bin und viele Jahre sehr stolz mit den Schuhgröße 34-Rollern umhergefahren bin. Diese Hochgefühle hat man beim Shoppen in Los Angeles wahrscheinlich nicht mehr – Globalisierung lässt grüßen.
Definitiv hat die Stadt aber mit Abstand die besten Vintage-Läden. Zum Beispiel auf der Melrose Avenue und unbedingt einen Ausflug zum „Rose Bowl“ planen – ein riesiger Flohmarkt in Pasadena.
Deine Lieblingsgalerie und Museum?
Ich mag die Klassiker: das Getty, das LACMA.
Was würdest du an einem regnerischen Tag in deiner Stadt machen?
Los Angeles hat, sofern man dem World Wide Web glaubt, 263 Sonnentage im Jahr. Wenn aber mal schlechtes Wetter ist oder ich gerade frisch gelandet bin und Jetlag aus Europa mitgebracht habe, gehe ich zur Massage – „Asia Foot Spa“, Sunset Boulevard. Sehr unprätentiös, authentisch und idealerweise direkt neben „Urban Ramen“ – Massage, Takeaway, danach auf die Couch und mit einem bekannten Streamingdienst den Regen vorbeiziehen lassen.
Was würdest Du an einem sonnigen Tag in deiner Stadt machen?
Es gibt ja so wenige nicht-sonnige Tage, daher ist es schwierig hier mit einem einzigen Programm zu antworten. Vielleicht beschreibe ich einfach mal meinen idealen Tag. Ich stehe auf und gucke über die Hollywood Hills. Frühstück zu Hause und dann ins Auto in Richtung Küste – nach Malibu. Unterwegs beim Cafe Gratitude einen Shake holen. Dann die Route über Sunset wählen, durch Bel Air und Beverly Hills, wo viele schöne Menschen leben, die noch schönere Häuser und Vorgärten haben.
Auf der Westside angekommen, in Brentwood beim „Farmers Market“ halten und Tacos, Guacamole und Burritos essen. In Malibu ist das „Nobu“ ein Klassiker oder einfach nur auf einen Kaffee auf dem Pier trinken – das ist günstiger und der Ausblick nicht weniger spektakulär. Beim Strand-Spaziergang zum Sonnenuntergang ist wärmstens zu empfehlen nur ein Foto zu machen. Ohne die Linse vorm Auge ist der nämlich noch schöner.
Der schönste Platz in der Natur?
Da gibt es sehr viele und das ist auch einer der Gründe, warum mich Kalifornien wieder und wieder und wieder fasziniert – diese unheimlich schöne Natur. Die Hot Springs in Ojai sind definitiv ein Erlebnis, Joshua Tree und Palm Springs natürlich Klassiker. Für die, die es etwas weiter schaffen, ist Big Sur ein Ort, der für mich in magischer Erinnerung geblieben ist – gigantische Jahrhunderte alte Wälder umgeben von rauen Klippen und kurvigen Straßen.
Welches Souvenir würdest Du aus deiner Stadt mit nach Hause nehmen?
Gute Laune, freundlich sein und nicht stressen lassen an der Supermarkt-Kasse.
Dein Lieblingsbuch, deine Lieblingsplatte und dein Lieblingsfilm?
Das sind bei mir eher Momentaufnahmen – es gibt einfach so viele tolle Filme. Aber weil ich hier gerade über Los Angeles rede, kommt mir natürlich “Mulholland Drive” in den Kopf.
Was vermisst Du am meisten, wenn Du auf Reisen bist?
Ganz generell: mein eigenes Bett. In Bezug auf die USA und Deutschland vermisse ich irgendwann das riesige Kulturangebot, das wir und Deutschland haben, die Möglichkeit fast überall zu Fuß laufen zu können und die damit einhergehende Ruhe, weil nicht überall Autos parken, hupen, vorbeifahren, Unfälle bauen und Smog verursachen. Bei all der Liebe für diese Stadt – bei der Umweltfrage leben die USA leider hinterm Mond.
Dein Lieblingszitat?
Um einen allseits bekannten, aber sehr wahren und weisen Satz zu zitieren: „We are shaped by our thoughts; we become what we think“ (Buddha)